Stellungnahme zur Hinrichtung von Varisheh Moradi im Iran
wir wenden uns mit größter Dringlichkeit an Sie, um auf die Todesstrafe der kurdischen Aktivistin Varisheh Moradi aufmerksam zu machen. Die 38-Jährige wurde von einem Revolutionsgericht in Teheran unter der Leitung des als „Richter des Todes“ bekannten Abolqasem Salavati zum Tode verurteilt. Die Vorwürfe gegen sie, die auf „bewaffneten Aufstand gegen den Staat“ lauten, sind politisch motiviert und basieren auf erzwungenen Geständnissen, die unter brutaler Folter erlangt wurden.
Varisheh Moradi ist eine engagierte Frauenrechtlerin und Mitglied der „Gemeinschaft der freien Frauen von Rojhilat“ (KJAR). Ihr Einsatz für Frauenrechte, Autonomie und Demokratie sowie gegen die Diskriminierung des kurdischen Volkes steht in direktem Widerspruch zur repressiven Agenda des iranischen Regimes. Seit ihrer Verschleppung im August 2023 wurde sie über Monate hinweg gefoltert, misshandelt und ihrer grundlegenden Rechte beraubt. Der Prozess, der zu ihrem Todesurteil führte, war eine Farce: Es wurde ihr weder ein faires Verfahren noch ein Zugang zu effektiver rechtlicher Vertretung gewährt.
Die drohende Hinrichtung von Varisheh Moradi ist nicht nur ein schwerwiegender Verstoß gegen internationale Menschenrechtsstandards, sondern auch ein direkter Angriff auf alle, die für Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichberechtigung eintreten. Sie ist Teil eines systematischen Vorgehens des iranischen Regimes gegen Frauenaktivistinnen, Menschenrechtsverteidiger und Angehörige marginalisierter Gemeinschaften, insbesondere der kurdischen Bevölkerung.
Wir appellieren an Sie als Abgeordnete des Deutschen Bundestages, sich öffentlich und entschlossen gegen die drohende Hinrichtung von Varisheh Moradi auszusprechen und die deutsche Bundesregierung zu einer klaren Positionierung auf internationaler Ebene zu drängen.
Konkret fordern wir:
- Diplomatischen Druck auf das iranische Regime auszuüben, um die Todesstrafe gegen
Varisheh Moradi aufzuheben. - Die Einleitung internationaler Untersuchungen zu den Haftbedingungen und
Folterpraktiken im Iran an weiblichen Gefangenen, - Sich auf europäischer und UN-Ebene für ein sofortiges Moratorium der Todesstrafe im
Iran einzusetzen. - Schutzmaßnahmen für kurdische Aktivist:innen, die im Iran verfolgt werden, zu
verstärken.
Die Hinrichtung von Varisheh Moradi muss verhindert werden. Ihr Schicksal steht stellvertretend für den unermüdlichen Einsatz mutiger kurdischen Frauen im Iran, die trotz Repressionen für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen. Ihre Stimme darf nicht zum Schweigen gebracht werden.
Mit der Parole Jin Jiyan Azadî, (Zan, Zendegi, Āzādi) – „Frauen, Leben, Freiheit“ – rufen wir zur Solidarität mit Varisheh Moradi auf und bitten dringend um Hilfe.
Cênî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V.
Statement on the execution of Varisheh Moradi in Iran
We turn to you with the utmost urgency to draw your attention to the death sentence of Kurdish activist Varisheh Moradi. The 38-year-old was sentenced to death by a revolutionary court in Tehran headed by Abolqasem Salavati, known as the “Judge of Death”. The charges against her of “armed insurrection against the state” are politically motivated and based on forced confessions obtained under brutal torture Varisheh Moradi is a committed women’s rights activist and member of (KJAR) the “Community of Free Women of Rojhilat”.
Her commitment to women’s rights, autonomy and democracy as well as against discrimination against the Kurdish people is in direct contradiction to the repressive agenda of the Iranian regime. Since her abduction in August 2023, she has been tortured, mistreated and deprived of her basic rights for months. The trial that led to her death sentence was a farce: she was She was granted neither a fair trial nor access to effective legal representation.
The imminent execution of Varisheh Moradi is not only a grave violation of international human rights standards, but also a direct attack on all those who stand up for justice, freedom and equality. It is part of a systematic crackdown by the Iranian regime on women activists, human rights defenders and members of marginalized communities.
We urge members of the German parliament and all who can to speak out publicly and resolutely against the imminent execution of Varisheh Moradi and to urge the German federal government to take a clear position at international level.
Our demands against execution:
- To exert diplomatic pressure on the Iranian regime to lift the death sentence against Varisheh Moradi.
- To initiate international investigations into the detention conditions and torture practices in Iran, particularly against female prisoners.
- To advocate at the European and UN levels for an immediate moratorium on the death penalty in Iran.
- To strengthen protective measures for Kurdish activists being persecuted in Iran.
The execution of Varisheh Moradi must be prevented. Her fate is representative of the tireless efforts of courageous Kurdish women in Iran who are fighting for a fairer society despite repression.
Your voice must not be silenced!
We call for solidarity with Varisheh Moradi and urgently ask for help.