Jin, Jiyan, Azadi – Bi tekosina Jin tola 74 Fermana hilînin
Unter dem Motto Jin, Jiyan, Azadi – Bi tekosina jin tola 74 fermana hilînin
fand am 9. Jahrestag des Genozids und Feminizids an den Ezid*innen eine Podiumsveranstaltung in Berlin statt.
Zu Beginn der Veranstaltung kamen verschiedene Redner*innen zu Wort, so auch eine Sprecherin des Deutschen Frauenrings. Diese betonte in ihrer Rede, dass es international verschiedene Kämpfe gebe, die stärker miteinander verbunden werden müssten.
Anschließend wurde eine Videobotschaft der YJS, der Frauenselbstverteidigungseinheiten in Shengal, gezeigt. Darin machte die Kommandantin Heza Sengalî auf die Kontinuität der Angriffe auf die Gebiete in Shengal aufmerksam und betonte die wiederkehrenden Angriffe des türkischen Staates auf die selbstverwaltete Region. Gleichzeitig ging sie auf die Selbstverwaltungsstrukturen der ezidischen Gesellschaft und den damit verbundenen Widerstand ein.
Den Hauptteil der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion mit drei Panelistinnen.
Feleknas Uca, HDP-Abgeordnete, Sabriya Savgat, Ko-Vorsitzende des Dachverbandes der in Deutschland lebenden Ezid*innen und Belquis Roshan, eine ehemalige Abgeordnete in Afghanistan und Rawa-Aktivistin.
Während des Panels wurde immer wieder auf die Kontinuität der Angriffe auf die ezidische Gemeinschaft, aber auch auf den Widerstand dagegen hingewiesen.
Belquis Roshan betonte, dass der Widerstand der ezidischen Frauen im Shengal und der kurdischen Frauen im Allgemeinen ein Vorbild für alle Frauen und insbesondere für sie als afghanische Frauen sei.
Sie zog Parallelen zwischen dem Überfall des „Islamischen Staates“ auf den Shengal und der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan.
Am Ende ihres Vortrags betonte Frau Roshan, dass „Bildung als Teil der Selbstverteidigung für die in Afghanistan lebenden Frauen von großer Bedeutung ist, ebenso wie die Solidarität untereinander und vor allem die Organisation“.
Am Ende der Veranstaltung wurde gefordert, dass die internationale Staatengemeinschaft die Selbstverwaltung in Shengal anerkennen muss, um die Kontinuität der Angriffe auf die Ezid*innen dort zu beenden.