Erklärungen

Erklärung zu den Angriffen in Rojava und Syrien: Frauen im Zentrum der Gewalt

Seit dem 26.11.2024 führen von der Türkei unterstützte Milizen wie HTS und SNA, die sich aus den Überbleibseln der Al-Qaeda und dem sogenannten „IS“ zusammensetzt, Angriffe auf Rojava (AANES) und Syrien durch. Diese Operationen richten sich nicht nur gegen militärische Ziele, sondern systematisch gegen die Zivilbevölkerung.

Gefahr für Zivilist:innen – insbesondere  Frauen – in Nord-Aleppo
In den umkämpften Gebieten Shehba und Tel Rifaat in Nord-Aleppo sitzen tausende Menschen fest, darunter viele Frauen und Kinder. Viele von ihnen sind bereits 2018 vor islamistischen Gruppen aus Afrin geflohen. Derzeit sind Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) bemüht, diese Zivilist:innen in sichere Gebiete der Selbstverwaltung zu evakuieren. Doch die HTS und SNA haben weite Teile um Aleppo unter ihre Kontrolle gebracht. Mit der eingeschränkten Kommunikation und den blockierten Fluchtwegen wächst die Sorge vor Massakern, die insbesondere Frauen und Mädchen verwundbar machen.

Die frauenfeindliche Haltung der HTS und SNA ähnelt in erschreckender Weise der des sogenannten „Islamischen Staates“. In den von ihnen kontrollierten Gebieten sind Frauen systematischer Gewalt und Entmenschlichung ausgesetzt. Ein Video zeigt die Entführung kurdischer Frauen, die von den Milizen als „Schweine“ und „Feinde Gottes“ bezeichnet werden. Diese entwürdigenden Handlungen erinnern an die unmenschliche Behandlung der êzîdischen Frauen während des letzten Genozids: sexualisierte Gewalt, Versklavung und die Reduzierung von Frauen auf Objekte patriarchaler Kontrolle und Gewalt.

Frauen leisten Widerstand – für ihr Leben und ihre Rechte
Trotz dieser Bedrohungen organisieren sich Frauen in Rojava weiterhin gegen die Gewalt. Die Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) kämpfen nicht nur militärisch gegen die Aggressoren, sondern verteidigen auch ein demokratisches System, das Frauen Gleichberechtigung und Selbstbestimmung sichert. Dieses Modell steht in direktem Gegensatz zu den frauenfeindlichen Ideologien der HTS und SNA, die darauf abzielen, Frauen zu entrechten und zu unterdrücken.

Daher ist die frauenfeindliche Gewalt in Rojava Teil einer größeren Strategie, um Frauen systematisch zu terrorisieren und Gemeinschaften zu destabilisieren. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass die Ideologie und Annäherung der HTS und SNA an Frauen dieselben Muster wie die des „IS“ aufweist, indem Frauen entmenschlicht, ihrer Rechte beraubt und systematisch zur Zielscheibe von Gewalt gemacht werden.

📢 Appell an Deutschland und die internationale Gemeinschaft:
Die Angriffe auf Rojava und die gezielte Gewalt gegen Frauen müssen sofort gestoppt werden! Deutschland trägt eine besondere Verantwortung, da es durch Waffenexporte an die Türkei diese Operationen indirekt unterstützt. Solange solche Geschäfte fortgeführt werden, trägt Deutschland dazu bei, ein System zu stärken, das Frauenrechte verletzt und sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe legitimiert. Die Bundesregierung muss ihre Waffenlieferungen an die Türkei einstellen, die Angriffe klar verurteilen und sich aktiv für den Schutz von Frauen und Zivilist:innen einsetzen. Auch die deutsche Öffentlichkeit ist gefragt, sich klar zu positionieren: für den Schutz von Frauenrechten, gegen die Unterstützung von Terrorismus und für die Solidarität mit den Frauen in Rojava, die entschlossen für ihre Freiheit und ihr Leben kämpfen.


Statement on the Attacks in Rojava and Syria: Women at the Center of the Violence

Since November 26, 2024, Turkey-backed militias such as HTS and SNA, composed of remnants of Al-Qaeda and the so-called „ISIS,“ have been carrying out attacks on Rojava (AANES) and Syria. These operations target not only military objectives but are systematically aimed at the civilian population.

Danger to Civilians – Especially Women – in North Aleppo

In the contested areas of Shehba and Tel Rifaat in northern Aleppo, thousands of people are trapped, including many women and children. Many of them fled from Islamist groups in Afrin back in 2018. Currently, the Syrian Democratic Forces (SDF) are trying to evacuate these civilians to safe areas of the self-administration. However, HTS and SNA have taken control of large parts around Aleppo. With limited communication and blocked escape routes, there are growing concerns about massacres, which particularly put women and girls at risk.

The Misogynistic Attitudes of HTS and SNA

The misogynistic stance of HTS and SNA is disturbingly similar to that of the so-called „Islamic State.“ In the areas they control, women face systematic violence and dehumanization. A video shows the kidnapping of Kurdish women, who are referred to by the militias as “pigs” and “enemies of God.” These degrading actions echo the inhumane treatment of Yazidi women during the last genocide: sexualized violence, enslavement, and the reduction of women to objects of patriarchal control and violence.

Women Resist – For Their Lives and Rights

Despite these threats, women in Rojava continue to organize against the violence. The Women’s Defense Units (YPJ) are fighting not only militarily against the aggressors but also defending a democratic system that ensures women equality and self-determination. This model stands in direct opposition to the misogynistic ideologies of HTS and SNA, who seek to disenfranchise and oppress women.

Therefore, the misogynistic violence in Rojava is part of a larger strategy to systematically terrorize women and destabilize communities. This development highlights that the ideology and approach of HTS and SNA towards women exhibit the same patterns as those of „ISIS,“ dehumanizing women, stripping them of their rights, and systematically making them the target of violence.

📢 Appeal to Germany and the International Community:

The attacks on Rojava and the targeted violence against women must be stopped immediately! Germany has a particular responsibility, as it indirectly supports these operations through arms exports to Turkey. As long as such transactions continue, Germany contributes to strengthening a system that violates women’s rights and legitimizes sexualized violence as a weapon of war.

The German government must halt its arms shipments to Turkey, clearly condemn the attacks, and actively work to protect women and civilians. The German public is also called upon to take a clear stance: for the protection of women’s rights, against the support of terrorism, and in solidarity with the women in Rojava who are determinedly fighting for their freedom and lives.

Source Picture: ANF