Erklärungen

Kurdisches Frauenbüro von Frieden anlässlich des 26. Jahrestags des Internationalen Komplotts gegen Abdullah Öcalan

Am 15. Februar 1999 wurde Abdullah Öcalan, der Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung und Architekt der Frauenbefreiungsideologie, durch die Kollaboration von NATO-Staaten und Israel in einem internationalen Komplott gefangen genommen. Seitdem sitzt er in Isolationshaft auf der Gefängnisinsel Imrali – 26 Jahre der Isolation, 26 Jahre des Widerstands gegen ein System, das seine Ideen fürchtet. Öcalans Vision einer befreiten Gesellschaft, die das Patriarchat, den Kapitalismus und den Staat überwindet, ist nicht nur eine Bedrohung für die Unterdrücker, sondern eine Hoffnung für die Unterdrückten. Seine Ideen zur Frauenbefreiung haben Abertausende von Frauen inspiriert, sich aus den Fesseln der patriarchalen Tyrannei zu befreien. Sie haben gezeigt, dass der Kampf für die Freiheit der Frauen untrennbar mit dem Kampf gegen den Kapitalismus und das Patriarchat verbunden ist. Diese Ideen sind zu einer globalen Perspektive geworden, zu einem Wegweiser für Millionen von Frauen, die gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt aufbegehren.

Wir befinden uns in einer dynamischen und entscheidenden Phase, in der der türkische Staat, zunehmend in die Ecke gedrängt, mit den Konsequenzen seiner eigenen Politik konfrontiert wird. Die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit den vorsichtigen Gesprächen zwischen Abdullah Öcalan und dem türkischen Staat verdeutlichen die tiefe Krise, in der sich das System befindet. Öcalan, der seit über zwei Jahrzehnten in Isolationshaft auf der Gefängnisinsel Imrali festgehalten wird, bleibt eine zentrale Figur nicht nur für die kurdische Freiheitsbewegung, sondern auch für die Suche nach einer politischen Lösung der kurdischen Frage. Doch seine Ideen gehen weit darüber hinaus – sie sind ein Aufruf zur Befreiung der gesamten Gesellschaft aus den Fesseln des Kapitalismus, des Patriarchats und des Nationalstaats.

In einer Welt, die von Kriegen, Genoziden und der Krise des Kapitalismus zerrissen wird, ist Öcalans Vision einer demokratischen, ökologischen und geschlechterbefreiten Gesellschaft mehr denn je eine Notwendigkeit. Der Dritte Weltkrieg tobt, die Kriegsmaschinerie läuft auf Hochtouren, und die Herrschenden versuchen mit aller Gewalt, ihre Macht zu erhalten. Doch die Ideen der Freiheit, die Öcalan verkörpert, lassen sich nicht einsperren, nicht isolieren, nicht zum Schweigen bringen.

In der aktuellen Phase des Dritten Weltkriegs, getrieben von der gnadenlosen Gier nach Kapitalakkumulation, dem Erstarken faschistischer Mächte weltweit, stecken alle Staaten in einer tiefen Krise. Die Menschen, ob in Kriegsgebieten oder in den vermeintlich „friedlichen“ Regionen der Welt, erheben ihre Stimmen immer lauter gegen ein System, das sie in Armut, Gewalt und Hoffnungslosigkeit stürzt. Doch statt auf die berechtigten Forderungen der Menschen zu hören, reagieren die Staaten mit verstärkter Repression, mit Angst und Brutalität. Die Herrschenden haben Angst – Angst vor der Macht der Massen, Angst vor der Idee der Freiheit, die sich nicht mehr unterdrücken lässt. Sie versuchen, den Widerstand mit Polizeigewalt, Überwachung, Zensur und militarisierter Kontrolle zu ersticken. Doch je brutaler die Repression wird, desto klarer wird: Das System hat keine Antworten mehr. Es kann nur noch zerstören, unterdrücken, töten.

In jeder Ecke der Welt wächst der Widerstand – gegen Krieg, gegen Kapitalismus, gegen Patriarchat und staatliche Gewalt. Die Krise des Systems ist auch eine Chance: die Chance, eine neue Welt aufzubauen, eine Welt jenseits von Ausbeutung und Unterdrückung, eine Welt, die auf Solidarität, Gleichheit und Freiheit basiert. Die revolutionäre Kraft der kurdischen Frauenbewegung, die unter dem Leitbild von Öcalans Frauenbefreiungsideologie steht, ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie der Kampf für Freiheit geführt werden kann.  Der Kampf für eine befreite Gesellschaft ist nicht nur ein Kampf gegen ein System, sondern ein Kampf für das Leben selbst.

Die Freilassung Abdullah Öcalans ist nicht nur eine Forderung der kurdischen Bewegung, sondern ein Schritt zur Befreiung aller unterdrückten Völker und Geschlechter. Solange Öcalan in Isolationshaft gehalten wird, solange seine Ideen bekämpft werden, wird der Widerstand weitergehen – denn die Freiheit ist unteilbar, und der Kampf für sie ist unbesiegbar. Die revolutionäre Frauenbewegung Kurdistans führt uns voran, mit Mut, Entschlossenheit und der unerschütterlichen Überzeugung, dass eine andere Welt möglich ist. Eine Welt der Freiheit, der Gleichheit und der Würde – und diese Welt wird erkämpft werden.

Jin, Jiyan, Azadî!


Kurdish Women’s Office for Peace on the 26th year of the International Plot against Abdullah Öcalan

On February 15, 1999, Abdullah Öcalan, the leading thinker of the Kurdish freedom movement and architectural force behind the ideology of women’s liberation, was captured in an international conspiracy through the collaboration of NATO states and Israel. Since then, he has been in solitary confinement on the prison island of Imrali – 26 years of isolation, 26 years of resistance against a system that fears his ideas. Öcalan’s vision of a liberated society that overcomes patriarchy, capitalism and the state is not only a threat to the oppressors, but a hope for the oppressed. His ideas on women’s liberation have inspired thousands and thousands of women to free themselves from the shackles of patriarchal tyranny. They have shown that the fight for women’s freedom is inextricably linked to the fight against capitalism and patriarchy. These ideas have become a global perspective, a signpost for millions of women rebelling against oppression, exploitation and violence.

We are in a dynamic and pivotal phase in which the Turkish state, increasingly backed into a corner, is confronted with the consequences of its own policies. The current developments surrounding the meetings between Abdullah Öcalan and the Turkish state illustrate the deep crisis in which the system finds itself. Öcalan, who has been held incommunicado on the prison island of Imrali for over two decades, remains a central figure not only for the Kurdish freedom movement, but also for the search for a political solution to the Kurdish question. But his ideas go far beyond this – they are a call for the liberation of society as a whole from the shackles of capitalism, patriarchy and the nation state.

In a world torn apart by wars, genocides and the crisis of capitalism, Öcalan’s vision of a democratic, ecological and gender-liberated society is more than ever a necessity. The Third World War is raging, the war machine is running at full speed and the rulers are trying with all their might to maintain their power. But the ideas of freedom that Öcalan embodies cannot be imprisoned, isolated or silenced.

In the current phase of the Third World War, driven by the merciless greed for capital accumulation and the strengthening of fascist powers worldwide, all states are in a deep crisis. People, whether in war zones or in the supposedly “peaceful” regions of the world, are raising their voices ever louder against a system that is plunging them into poverty, violence and hopelessness. But instead of listening to the legitimate demands of the people, states are reacting with increased repression, fear and brutality. Those in power are afraid – afraid of the power of the masses, afraid of the idea of freedom, which can no longer be suppressed. They are trying to stifle resistance with police violence, surveillance, censorship and militarized control. But the more brutal the repression becomes, the clearer it becomes: The system has no more answers. It can only destroy, suppress and kill.

Resistance is growing in every corner of the world – against war, against capitalism, against patriarchy and state violence. The crisis of the system is also an opportunity: the opportunity to build a new world, a world beyond exploitation and oppression, a world based on solidarity, equality and freedom. The revolutionary force of the Kurdish women’s movement, which is guided by Öcalan’s ideology of women’s liberation, is a living example of how the struggle for freedom can be waged. The struggle for a liberated society is not just a struggle against a system, but a struggle for life itself.

The release of Abdullah Öcalan is not only a demand of the Kurdish movement, but a step towards the liberation of all oppressed peoples and genders. As long as Öcalan is kept in solitary confinement, as long as his ideas are fought against, the resistance will continue – because freedom is indivisible and the struggle for it is invincible. The revolutionary women’s movement of Kurdistan leads us forward, with courage, determination and the unwavering determination that another world is possible. A world of freedom, equality and dignity – and this world will be fought for.

Jin, Jiyan, Azadî!